Darüber hinaus wirkt sich eine große Artenvielfalt positiv auf die Produktion hochwertiger Lebensmittel aus. So bewahren wir Gutes für die nächsten Generationen.
Am Stiegl-Gut Wildshut testen wir gemeinsam mit der Landwirtschaftsschule HBLA Ursprung eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sich die Artenvielfalt in der Landwirtschaft im Einklang mit der Ökonomie fördern und gleichzeitig nutzen lässt.
Das Gras für unsere Pinzgauer Rinder wächst auf Wiesen mit besonders ertragreichem Boden, die noch vor der Blüte gemäht werden und auf denen sich daher kaum Blumen finden. Gleichzeitig gilt es aber, auch Wiesen zu erhalten, die ein umfassendes Blühangebot für Bienen und Schmetterlinge bieten. Böden mit geringerem Nährstoffgehalt sind ideal für diese Zwecke. In Wildshut hegen und pflegen wir daher auch solche Magerwiesen.
Eine davon hat sich zu einem besonderen Juwel mit 51 verschiedenen Pflanzenarten, sowie Gräsern, Kräutern und Leguminosen entwickelt, auf dem sich bis Mitte Juli Insekten nähren. Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) hat auf unserem Biergut eine Erhebung der Wildbestäuber durchgeführt. Dabei wurden 27 Wildbienenarten gezählt. Darunter auch die sehr gefährdete Blutbiene (Sphecodes pellucidus) sowie vier weitere Arten, die im angrenzenden Bayern bereits auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten stehen: Distelhummel (Bombus soroeensis), Waldhummel (Bombus sylvarum), Schmalbiene (Lasioglossum lativentre) und Furchenbiene (Halictus subauratus).
Gemäht wird erst, wenn die Samen der Blumen ausgereift sind. Dadurch kann das Blumenmeer im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erblühen. Das spät geerntete Heu mit vielen Kräutern wird dem Futter der Jungrinder beigemengt.
So tragen wir am Stiegl-Gut Wildshut dazu bei, eine hohe Artenvielfalt zu erhalten.